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Auslandsstudium USA: Was du darüber wissen solltest?

Die USA sind für viele Studierende das Traumziel für ihr Auslandsstudium. Jährlich machen laut Statistischem Bundesamt über 9.000 deutsche Studis diesen Traum wahr. Damit belegen die USA mit Abstand den ersten Platz unter den nicht-europäischen Zielen im Auslandsstudium.

Die Gründe, sich für ein Auslandsstudium in den USA zu entscheiden, sind so vielfältig wie die Studierenden, die dort hingehen. Mit Spitzenuniversitäten wie Columbia, Harvard oder Stanford sind in den USA zahlreiche der besten Hochschulen des Planeten beheimatet. Kein Land hat mehr Nobel-Preisträger hervorgebracht als die Vereinigten Staaten. Die eigenen Englisch-Kenntnisse zu professionalisieren, gehört für die meisten zum zentralen Ziel ihres Auslandsstudiums: Das spricht natürlich für ein englischsprachiges Studienland, wo man auch im Alltag seinen Wortwitz weiter entwickeln kann.

Neben den akademischen Möglichkeiten sind es viele persönliche Gründe, warum die USA als Ziel so attraktiv sind: Glaubt man den zahlreichen Hollywood-Komödien, dürfte ein Studium an einem typischen amerikanischen College mit seinen vielen Clubs und Studentenvereinigungen für viel Abwechslung sorgen.

In der Tat punkten amerikanische Universitäten mit einem vielfältigen Angebot: Da High School-Absolventen noch nicht volljährig sind, bieten die Colleges für ihre freshmen und -women eigene Wohnbereiche. Kein Wunder, dass es da bei mancher Hausparty hoch hergeht. Universitätssport hat einen hohen Stellenwert und trägt ebenso zur Bildung lebenslanger Netzwerke bei wie die zahlreichen Vereinigungen von Studierenden.

Die Qual der Wahl

Über 4.200 Hochschulen gibt es in den USA, von denen rd. 2.500 in privater Trägerschaft sind. Studiengebühren werden überall fällig. Auch wenn die Spitzenuniversitäten der Ivy League sicherlich zu den teuersten Hochschulen des Landes zählen: Der Preis allein sagt nichts über die Qualität aus.

Zahlreiche staatliche Universitäten wie die State University of New York, die im Bundesstaat New York 64 Standorte betreibt, liegen in vielen Rankings ganz vorne und haben moderate Studiengebühren. So lassen sich zahlreiche Universitäten finden, deren Studiengebühren vom deutschen Auslands-BAföG gedeckt werden.

In besonderem Maße gilt dies für die so genannten Community Colleges wie z.B. Foothill und De Anza im kalifornischen Silicon Valley. Sie bieten High School-Absolventen einen preisgünstigen Einstieg ins Bachelor-Studium und eigenen sich daher bestens, um ein Gap Year nach dem Abitur einzulegen und schon mal in universitäres Lernen hinein zu schnuppern. Deutsche Bachelor-Studierende steigen an einem Community College in der Regel in einem höheren Semester ein und profitieren vom guten Beratungsangebot dieser Einrichtungen.

Wer nicht über seine Heimatuniversität am Austausch mit einer amerikanischen Universität teilnehmen kann, muss sich als Free Mover selbst auf die Suche machen. Hilfreich sind hierbei Agenturen wie die Berliner IEC Online GmbH, deren Service für die Studierenden kostenlos ist. Sie helfen dabei, das passende Studienangebot zu finden.

Neben der Finanzierung, gilt es einige andere zentrale Fragen bei der Suche nach der richtigen Universität für ein Auslandssemester zu klären. Soll es lieber ein überschaubares College auf dem Lande oder eine große Universität in einer Metropole sein? Bin ich ein Ostküsten- oder ein Westküstentyp? Und ja: Es gibt tolle Universitäten in Bundesstaaten, die nicht zu den üblichen Touristenzielen gehören. Studierende, die sich für die so genannte Provinz entschieden haben, schwärmen von den sehr authentischen und persönlichen Erfahrungen, die sie dort sammeln konnten. Denn in kleineren Hochschulen in ländlichen Gegenden freut man sich besonders über die ausländischen Gästen und empfängt sie mit der typisch amerikanischen Gastfreundlichkeit und Offenheit.

Ein zentrales Auswahlkriterium ist natürlich das eigene Studienfach: Besonders häufig trifft man Studierende der Wirtschaftswissenschaften als Gäste an den amerikanischen Universitäten. Hier gilt besonders, dass der Ruf einer Hochschule seinen Preis hat: Eine attraktive Alternative zu einem kompletten Auslandssemester können deshalb Summer Schools sein. Dann ermöglicht etwa die Columbia University ihren ausländischen Gästen ein preisgünstiges Studentenwohnheim mitten in Manhattan zu nutzen.

Bei den zahlreichen Business Schools ist ein Blick auf wichtige Akkreditierungen wie AACSB hilfreich. Auch in anderen Fachrichtungen locken die USA, etwa die New York Film Academy mit Standorten in NYC und L.A. Wer Tourismus oder Forschung im Bereich der Lebenswissenschaften im Auge hat, wird die Studienprogramme der Hawaii Pacific University interessant finden. Oft findet man führende Studiengänge, wo man sie nicht erwartet: Tanz und Tanzforschung wird beispielsweise an der State University of New York in Brockport erstklassig geboten, einem ländlichen College nahe der kanadischen Grenze. Die Beispiele zeigen: Die USA sind tatsächlich immer noch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Finanzierungsbausteine

Studiengebühren, Wohnen, Flüge, Lebenshaltungskosten: Das sind in dieser Reihenfolge die größten Kostenblöcke. Ihre Höhe variiert je nach Studienfach und -ort stark. Ein entscheidender Baustein der Finanzierung ist für deutsche Studierende das Auslands-BAföG.

Das Angebot für Stipendien ist vielfältig, das bekannteste an die USA gebundene ist das Fulbright-Stipendium, das allerdings erst nach sechs Fachsemestern greift. Sportstipendien sind für ein Auslandssemester meist keine Wahl, das gilt ebenso für die meisten Stipendien der Universitäten. Dennoch lohnt sich immer ein Blick auf die Homepage der jeweiligen Gastuniversität, denn häufig gibt es fachspezifische Angebote, die auch für internationale Studierende offen sind. Auch die deutsche Heimatuniversität ist Ansprechpartner für Stipendien, etwas das Deutschlandstipendium oder PROMOS.

Wer sein Auslandsstudium als Investition betrachtet, wird interessante Angebote bei verschiedenen Banken oder speziellen Anbietern wie der Deutschen Bildung AG finden, die z.B. eine eigene Studienförderung Auslandssemester aufgelegt hat.

Sprachtest und Co.

Wer in seinem Auslandssemester in den USA richtig studieren will – also Credit Points erwerben möchte, die auf das Studium zu Hause angerechnet werden – muss zu Studienbeginn ein bestimmtes Sprachniveau vorweisen. Je nach Fachrichtung, Studienjahr und Universität sind diese Anforderungen unterschiedlich. Üblicherweise wird ein Sprachtest der Anbieter TOEFL oder IELTS verlangt, der gebührenpflichtig abgelegt werden muss. Die Kosten hierfür bewegen sich zwischen 150 und 200 EUR.

Kleinere Hochschulen, die spezielle Studienprogramme für Studierende im Auslandssemester anbieten, genügt manchmal auch eine bestimmte Englischnote im Abitur. Außerdem kann es besondere Regelungen zwischen Heimat- und Gastuniversitär oder Vermittlungsagentur und Partneruniversität geben, so dass z.B. der kostenlose DAAD-Sprachnachweis anerkannt wird.

Aus Sicht der amerikanischen Universitäten kommen die deutsche Studierenden bereits mit einem vergleichsweise hohen Sprachniveau in die USA. Viele Rückkehrer empfehlen, sich für eine Universität mit wenigen deutschen Studierenden zu entscheiden, um auch im Alltag wirklich auf Englisch zu kommunizieren. Für den akademischen Bedarf bieten die meisten Universitäten ihren Gaststudierenden spezielle Sprachkurse an, häufig auch mit fachspezifischer Ausrichtung. Ob dieses Angebot in den Studiengebühren enthalten ist, ist von Universität zu Universität unterschiedlich.

Visum und Krankenversicherung

Deutsche Studierende benötigen ein Visum. Mit dem Antrag muss im sog. Financial Statement nachgewiesen werden, dass man sich den Aufenthalt in den USA leisten kann. Das F1-Visum wird an der Berliner US-Botschaft bzw. den Konsulaten in Frankfurt am Main und München beantragt und ist mit einem persönlichen Interview verbunden. Detaillierte Informationen stellt das State Department online zu Verfügung. Die Arbeitsmöglichkeiten für Studierende sind eingeschränkt: Das F1-Visum erlaubt Studierenden einen Job auf dem Campus nach dem Ende des ersten Semesters. Die Arbeitsaufnahme außerhalb ist Studierenden vorbehalten, die ihren Abschluss in den USA gemacht haben.

Für ausländische Studierende besteht in den USA Krankenversicherungspflicht. In der Regel machen die Universitäten ihren Gästen dazu ein Angebot.

Wohnmöglichkeiten und Flug

Das Wohnen während des Auslandsstudiums gehört zu den wesentlichen Kostenfaktoren. Amerikanische Universitäten bieten dabei vielfältige Unterstützung. Studienanfänger müssen in der Regel sogar auf dem Campus wohnen, aber auch für ältere Semester gibt es häufig Angebote. Naturgemäß ist Wohnraum fernab der Metropolen deutlich preiswerter als in Manhattan oder San Francisco. Eine attraktive Alternative zum Wohnheim sind gerade bei einem Auslandssemester Gastfamilien. Man lernt dabei nicht nur das Land viel besser kennen, sondern es kommt auch dem Spracherwerb zugute.

Auch wenn das Fliegen heute deutlich preisgünstiger ist als noch vor einer Generation: Es lohnt sich nach speziellen Angeboten für Studierende Ausschau zu halten.

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