Medizinertest-TMS

Der Test für Medizinische Studiengänge, kurz TMS, ist für viele Studienbewerberinnen und -bewerber die beste Möglichkeit, auch ohne 1,0er-Abitur einen Medizinstudienplatz zu bekommen.

Nach der Reform des Bewerbungsverfahrens aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 2017 können die eigenen Chancen nicht nur durch den TMS verbessert werden, sondern es gibt an vielen Universitäten sogar Zulassungsquoten, bei denen ausschließlich das TMS-Ergebnis zählt. Mit einem guten TMS-Ergebnis kann man also völlig unabhängig von der Abiturnote Medizin studieren!

Um am TMS teilzunehmen, ist eine Anmeldung über das offizielle TMS-Info-Portal mit einigen Monaten Vorlauf erforderlich. Der TMS wird zweimal jährlich im Mai und November durchgeführt. Abiturienten haben somit die Möglichkeit, eine doppelte Belastung im Frühjahr zu vermeiden, indem sie den Test im Herbst absolvieren.

Der Medizinertest kann einmalig und nur innerhalb eines Jahres wiederholt werden. Eine spätere Wiederholung ist nicht möglich. Wenn du den Test im Mai schreibst, kannst du ihn also entweder im folgenden November oder im nächsten Mai wiederholen. Bei der Bewerbung auf einen Studienplatz kannst du immer das bessere Ergebnis angeben, sodass dir durch eine Wiederholung keine Nachteile entstehen.

Die Vorbereitung auf den Medizinertest kann verwirrend sein. Viele Anbieter bieten Übungsmaterial an und die Gewichtung von Abitur, TMS und weiteren Faktoren, wie einer eventuell absolvierten Berufsausbildung, unterscheidet sich von Universität zu Universität.

Um in diesem Meer an Informationen zurechtzukommen, empfiehlt es sich, sich zunächst einen Überblick über den Inhalt des TMS zu verschaffen. Hierfür eignen sich unter anderem die offizielle Infobroschüre der Testersteller sowie das TMS-Starterbuch, welches von einem ehemaligen TMS-Teilnehmer verfasst wurde, der den 100. Prozentrang erreicht hat. Mit diesem Material lernst du schnell alle Bestandteile des Medizinertests kennen und eignest dir die notwendigen Strategien an.

Nachdem du dir einen ersten Überblick über den TMS verschafft hast, geht es an die eigentliche Vorbereitung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und die beste Wahl hängt ganz davon ab, welchen Lernstil du bevorzugst und wie viel Geld du in die Vorbereitung investieren möchtest.

So helfen dir zum Beispiel ganze Kompendien oder Live-Vorbereitungskurse dabei, dein Training zu strukturieren, sind aber meist deutlich teurer als die Alternativen. Wenn du gerne selbstständig lernst, kannst du dich z.B. auch mit einzelnen Büchern zu den verschiedenen Untertests oder der Online-Lernplattform für den TMS vorbereiten. Über jeden dieser Wege ist es möglich, ein sehr gutes Ergebnis zu erreichen. Am Ende zählt nur, was dir am besten gefällt, denn dann bleibst du motiviert.

Es ist empfehlenswert, bei der Vorbereitung möglichst aktuelles Material zu verwenden, da es immer wieder Änderungen geben kann. Beispielsweise ist der früher enthaltene Untertest „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“ mittlerweile nicht mehr Teil des TMS. Außerdem ändert sich der Stil der Aufgaben der Untertests „Muster zuordnen“ und „Figuren lernen“ regelmäßig.

Während der Vorbereitung gibt es zudem eine Erkenntnis, die dir viel Zeit sparen kann: Nicht alle Untertests lassen sich gleich gut trainieren. Du solltest zwar am Anfang alle Untertests ein paar Mal üben, um ein Gefühl für sie zu bekommen, aber im weiteren Verlauf solltest du dich vor allem auf „Muster zuordnen“, „Schlauchfiguren“, „Quantitative & formale Probleme“, „Figuren lernen“ und „Fakten lernen“ konzentrieren, da du hier mit den richtigen Strategien die größten Steigerungen erzielen kannst.

Der TMS dauert knapp sechs Stunden und erfordert höchste Konzentration. Es kann am Anfang sehr mühsam sein, sich über einen so langen Zeitraum zu konzentrieren und die gelernten Strategien anzuwenden. Daher solltest du neben der allgemeinen Vorbereitung in dem Monat vor dem TMS eine oder mehrere TMS-Testsimulationen unter realen Bedingungen durchführen. So weißt du genau, worauf es am Ende ankommt, und kannst dem Testtag entspannt entgegenblicken.

Das waren einige Informationen zum TMS. Doch welche Aufgaben erwarten dich eigentlich im Medizinertest? An dieser Stelle möchten wir dir eine Beispielaufgabe aus einem der Untertests vorstellen.

Beispiel: Quantitative und formale Probleme

Proteine bestehen aus aneinandergereihten Aminosäuren. Es gibt 20 unterschiedliche Aminosäuren, die in Proteinen vorkommen können. Eine davon ist Leucin. Angenommen, die durchschnittliche Masse einer Aminosäure beträgt 110 u und alle Aminosäuren kommen gleich häufig in einem Protein vor: Wie oft kommt Leucin in einem Protein mit der Masse 77.000 u vor?

1. A) 20
2. B) 25
3. C) 30
4. D) 35
5. E) 40

Hier wäre die korrekte Antwort: D

Weitere Beispiele, auch aus den anderen Untertests, findest du u.a. in der oben verlinkten TMS-Infobroschüre und dem TMS-Starterbuch.

Wer nicht gleichzeitig für Abitur und TMS lernen möchte, muss das Studium oft erst ein halbes oder ganzes Jahr nach dem Abitur beginnen. Viele fragen sich dann, was sie in dieser Zeit tun sollen. Neben den für das Medizinstudium wichtigen Krankenpflegepraktika bietet ein Auslandsaufenthalt eine gute Möglichkeit, die Zeit vor dem Studium optimal zu nutzen und gleichzeitig seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Wenn du Fragen zu Auslandsaufenthalten hast oder eine Beratung zu den verschiedenen Organisationen und Finanzierungshilfen wünschst, kannst du dich gerne jederzeit an unser bildungsdoc®-Team wenden. Wir helfen dir dabei, deine Zeit zu planen und den richtigen Weg für dich zu finden.