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Kündigung bekommen?

Wenn Unternehmen heute sparen wollen, kennen sie meist nureine Lösung: Personal entlassen. Für die Betroffenen ist dies natürlich bitter. Wer keine Möglichkeit hat, sich gegen die Kündigung zu wehren, sollte zumindestauf eine angemessene Abfindung als Entschädigung achten.

Was ist eine Abfindung und wer bekommt sie?

Als Abfindung wird eine einmalige Zahlung des Arbeitgebers bezeichnet, der einem Mitarbeiter damit die Kündigung versüßen und sein Wohlwollen erkaufen will. Der Hintergrund: Das deutsche Arbeitsrecht verlangt, dass der Arbeitgeber gute Gründe für die Kündigung vorlegen muss. Dies gilt vor allem für die beliebte betriebsbedingte Kündigung, mit der Unternehmen Kosten sparen wollen. Der Arbeitgebermuss wasserdicht nachweisen können, dass es nicht genug Arbeit für das vorhandene Personal gibt (z.B. durch starke Auftragsrückgänge, den Verlusteines wichtigen Kunden oder der Schließung einer Sparte) und dass es keine Möglichkeit gibt, den/die betroffenen Arbeitnehmer weiter zu beschäftigen.

Fühlt sich der Arbeitnehmer ungerecht behandelt, kann er gegen die Kündigung Klage beim Arbeitsgericht erheben. Dies führt oft zu langwierigen rechtlichen Streitereien, an deren Ende dann doch die Aufhebung des Arbeitsvertrags steht. Die meisten Unternehmen bieten den Arbeitnehmern daher lieber von vornereineine Abfindung an, mit deren Akzeptanz die Kündigung hingenommen wird.

Wann gibt es eine Abfindung?

Einen rechtlichen Anspruch auf eine Abfindung gibt es grundsätzlich nicht. Vieles ist daher auch Verhandlungssache. Bietet der Arbeitgeber beispielsweise zwei Monatsgehälter als Abfindung, kann der Arbeitnehmer stattdessen sechs Monate verlangen (und als Kompromiss gibt es schließlich vier Monatsgehälter). Allerdings kann die Abfindung gerade bei älteren Mitarbeitern weit höher ausfallen. Hier ist schließlich zu bedenken, dass sie einerseits viele Jahre ihres Lebens in das Unternehmen gesteckt haben und sie andererseits bei der Jobsuche es viel schwerer haben. Manche nutzen die üppige Abfindung dann sogar, um damit einfach die Zeit bis zur Rente zu überbrücken.

Wird die Höhe der Abfindung nach Rechtsstreitigkeiten vom Arbeitsgericht festgelegt, gilt ein halbes bis volles Bruttomonatsgehalt pro Arbeitsjahr als Maßstab. Verdient jemand also 4.000 Euro brutto im Monat und hat 12 Jahre für die Firma gearbeitet, können ihm 48.000 Euro zustehen. Theoretisch.

Achtung Steuer! Bei der Zahlung der Abfindung hält der Fiskus natürlich die Hand auf – und zwar mit einer sehr komplizierten Fünftel-Regelung. Immerhin: Angestellte mit niedrigem Einkommen können damit sogar Steuern sparen, während Angestellte mit höherem Einkommen nichts davon haben. Die Abfindung wird steuerlich als “außerordentliche Einkunft” behandelt. Ein Steuerberater oder eine Lohnsteuerberatungsstelle kann dir hier helfend zur Seite stehen.

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Abfindung sichern - Weniger Steuern dank der Fünftelregelung

Die Besteuerung von Abfindungen und die Möglichkeit, von der Fünftelregelung zu profitieren, sind wichtige Themen im deutschen Steuerrecht.

Grundlegende Infos zur Besteuerung:

  • Abfindungen: Abfindungen, die Sie von Ihrem Arbeitgeber erhalten, sind in Deutschland steuerpflichtig. Sie werden normalerweise als „sonstige Einkünfte“ behandelt und unterliegen der Einkommensteuer.
  • Fünftelregelung: Die Fünftelregelung ist eine Möglichkeit, die Steuerlast auf Abfindungen zu verringern. Sie ermöglicht es, dass die steuerliche Belastung einer Abfindung niedriger ausfällt, wenn die Abfindung in einem Jahr ausgezahlt wird, in dem Sie kein oder nur ein geringes Einkommen haben.
  • Anwendung der Fünftelregelung: Um die Fünftelregelung anzuwenden, müssen Sie einen Antrag stellen. Die Abfindung wird nicht mit Ihrem normalen Steuersatz besteuert, sondern es wird ein fiktiver Steuersatz berechnet. Dabei wird das Fünftel der Abfindung mit Ihrem regulären Jahreseinkommen addiert, und die Steuer wird auf diese Summe berechnet. Dann wird dieser Betrag mit 5 multipliziert, um die endgültige Steuer festzulegen. Das führt oft zu einer niedrigeren Steuerbelastung im Vergleich zur normalen Besteuerung der Abfindung.
  • Voraussetzungen: Es gibt bestimmte Voraussetzungen für die Anwendung der Fünftelregelung. Zum Beispiel muss die Abfindung als Entschädigung für den Verlust des Arbeitsplatzes gezahlt werden und es darf keine Möglichkeit geben, die Beschäftigung fortzusetzen. Außerdem muss die Abfindung separat ausgewiesen und nicht als Teil des laufenden Arbeitslohns betrachtet werden.
  • Beratung durch einen Steuerberater: Da die Besteuerung von Abfindungen und die Anwendung der Fünftelregelung komplex sein können, ist es ratsam, sich von einem Steuerberater beraten zu lassen. Ein Steuerberater kann Ihre individuelle Situation bewerten und Ihnen bei der optimalen Gestaltung Ihrer Steuerzahlungen helfen.

bildungsdoc-hinweis. Beachte, dass Steuergesetze sich ändern können und dass individuelle Umstände die steuerlichen Auswirkungen beeinflussen können. Daher ist es ratsam, sich stets auf aktuelle Informationen und professionelle Beratung zu verlassen.

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