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Studium oder doch Ausbildung?

Welcher Weg lohnt sich mehr?

Stefan B. hat eigentlich alles richtig gemacht: Er hat Abitur gemacht und anschließend Soziale Arbeit studiert – ein Studienfach, das seinen Neigungen entspricht, mit einer hohen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und der Möglichkeit, bereits nach dem Bachelor eine qualifizierte Stelle zu finden. Er ging dennoch auf Nummer sicher und setzte nach seinem Bachelor-Abschluss ein Master-Studium drauf, das er ebenfalls mit guten Noten abschloss. Dies ist nun ein Jahr her, und seitdem wechselten sich kurze Praktika mit Phasen der Arbeitslosigkeit ab. Stand heute hat er keinen festen Job und sucht weiterhin nach einem passenden Einstieg ins Berufsleben.

Es sind solche junge Akademiker wie Stefan B., die bei Orientierungsberater Andreas Peez aus München in der Praxis auftauchen und sich Unterstützung holen, weil sie die Welt nicht mehr verstehen. Und es sind solche Leute, die auch ihr Umfeld verunsichern, denn gilt es also nicht mehr, dass ein Studium die beste „Versicherung“ gegen Arbeitslosigkeit und schlechte Bezahlung ist?

Dann taucht in den Medien wieder die Diskussion vom so genannten „Akademisierungswahn“ auf, die nahelegt, dass inzwischen viel zu viele junge Menschen in Deutschland ein Studium absolvieren und man all diese Akademiker auf dem Arbeitsmarkt gar nicht mehr brauchen kann. Gleichzeitig finden viele Unternehmen keine Auszubildenden mehr, obwohl sie sie händeringend suchen.

Welcher Weg lohnt sich also mehr? Studium oder doch eine Ausbildung?
Orientierungsberater Andreas Peez stellt fest: „Die Situation ist viel komplexer, als es die Diskussion einen glauben lässt, und für welchen Weg man sich entscheidet, ist immer eine Frage des Einzelfalls. Dazu gehört auch die Region, in der man lebt, die Talente und beruflichen Ziele, die man verfolgt, und die formalen Voraussetzungen, die man erfüllt. Erst wenn alle diese Faktoren berücksichtigt werden, kann man sich für einen beruflichen Weg entscheiden – und der kann je nach Einzelfall über eine Ausbildung oder ein Studium beschritten werden.“

So gibt es Berufsbilder, die sehr gesucht sind, und für die kein Studium notwendig ist, z. B. in der Dienstleistung, Logistik oder Pflege. Dass hier viele Stellen frei sind, hat aber auch seine Gründe, da viele eine mangelnde Anerkennung, ein niedriges Gehalt und große körperliche Anstrengung befürchten. Andere Berufsausbildungen wie z. B. im Bereich Informatik bringen diese Nachteile nicht mit sich und stellen auch ohne Studium ein gutes Gehalt in Aussicht. Doch nicht jeder taugt zum Informatiker – hierfür braucht es Talent und Interesse.

Und dementsprechend, so Orientierungsberater Peez aus München, ist die Situation auch für Akademiker sehr differenziert zu sehen. Er stellt fest: „Für manche Studienfächer gibt es keinen offensichtlichen großen Bedarf auf dem Arbeitsmarkt. Hier kommt es auch auf persönliche Kontakte und Zufälle an, ob jemand damit gut im Beruf unterkommt oder nicht.“ Wobei die Wahrscheinlichkeit, längerfristig arbeitslos zu bleiben, auch hier eher gering ist – tendenziell ist es so, dass diese Akademiker unter ihrem fachlichen Niveau arbeiten und dementsprechend auch nicht sonderlich gut verdienen. Das bedeutet dann aber nicht, dass sich ein Studium heute nicht mehr lohnt, sondern liegt an der individuellen Situation des Einzelnen. Daher empfiehlt es sich, sich rechtzeitig Gedanken über seine beruflichen Wünsche und Talente zu machen, um Ausbildungsweg und spätere Karriere klug zu planen.

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